EU-BEITRITT - OHNE ÜBERGANGSZEITRÄUME, MIT STRENGEREN ANFORDERUNGEN AN DEN UMWELTSCHUTZ, IM ZEICHEN GROßER INVESTITIONEN UND DYNAMISCHER ÄNDERUNGEN DER PRODUKTIONSTECHNOLOGIE

29.4.2004

EU-BEITRITT - OHNE ÜBERGANGSZEITRÄUME, MIT STRENGEREN ANFORDERUNGEN AN DEN UMWELTSCHUTZ, IM ZEICHEN GROßER INVESTITIONEN UND DYNAMISCHER ÄNDERUNGEN DER PRODUKTIONSTECHNOLOGIE

Die Aufrechterhaltung der Konkurrenzfähigkeit von VÍTKOVICE STEEL, a.s. in der empfindlichen Welt des Stahlgeschäfts, nach dem Beitritt der Tschechischen Republik zur Europäische Union, ist wesentlich durch Innovationen bedingt (Fähigkeit, Effektivität, Wissenschaft und Forschung).

Das ist das eindeutige Resultat der Studie des Teams, das mehr als ein Jahr in VÍTKOVICE STEEL für die Vorbereitung aller die EU-Mitgliedschaft begleiteten Maßnahmen verantwortliche war. Im Unterschied zu den meisten Beitrittsländern, gibt es für die tschechischen Hüttenwerke keine Übergangszeiträume. Daher sind bis zum Ende des Jahrs 2007 Investitionen im Umfang von mehr als 1 Milliarde Kronen unerläßlich. Dies entspricht dem Unternehmungsvorhaben der Gesellschaft, das von der Europäischen Union verfolgt und 2x jährlich ausgewertet wird.

Die massive Investition von VÍTKOVICE STEEL, a.s. konzentriert sich in den folgenden 3 Jahren hauptsächlich auf die Erhöhung des Wirkungsgrads der Entstaubung technologischer Prozesse und die Modernisierung der Sekundärmetallurgie. Im Sinne des Gesetzes über die integrierte Vorbeugung und das Verunreinigungsregister werden auch die Produktionseinrichtungen laut Forderungen der BAT-Technologie (best available technology) modernisiert. Die EU-Staaten implementieren die Anforderungen der Richtlinie 96/61/EC bereits mehr als 5 Jahre (seit dem Jahr 1996}.

Genauer Zeitrahmen – der äußerste Termin für die Erfüllung der verschärften Limits für die Umweltverschmutzung ist der 30.10.2007 – er ist in den Integrierten Genehmigungen für die Betreibung der einzelnen technologischen Komplexe enthalten und Gegenstand der Unterhandlungen mit dem Bezirksamt des Mährisch-schlesischen Bezirks. Gegenwärtig erfüllt die Gesellschaft sämtliche bestehenden Komponentenlimits. VÍTKOVICE STEEL, a.s. besitzt ebenfalls eine Integrierte Genehmigung für das beabsichtigte Investitionsvorhaben ISSM (integriertes System der Sekundärmetallurgie). Derzeit beantragt man die gleiche Genehmigung für den Betriebsbereich NS 220 – Stahlwerk I. Am Ende des Jahres 2004 reicht man einen analogen Antrag für die Walzwerksbetriebe ein.

Eine grundsätzliche Neuheit für VÍTKOVICE STEEL, a.s. im Umweltschutzbereich werden nach dem EU-Beitritt die CO2-Limmits sein, die durch die Richtlinie 2003/87/EC definiert sind. Allgemein ist jedoch die Tatsache bekannt, dass die Richtlinie die europäischen Produzenten gegenüber dem Rest der Welt diskriminiert. Das ursprünglich beabsichtigte Kjóter-Protokoll wurde nämlich bisher nicht ratifiziert, ein Hindernis bildet die Haltung der USA und Russland. Die Emissionslimits VÍTKOVICE STEEL, a.s. sind bisher nicht festgelegt.

Gemäß Auditergebnisse des Teams zur Schaffung der Bereitschaft betreffs EU-Beitritt, ist der Schlüssel des Erfolgs die Orientierung auf die Qualität. Priorität wird die Erzeugung von Hochqualitätsstählen sein, die auf die Bedürfnisse der einzelnen Abnehmer maßgeschneidert sind. Die Erfüllung aller Öko-Normen, physischen und technologischen Produktionsvoraussetzungen, wurde gänzlich in das Investitionsvorhaben der Gesellschaft integriert (s. Übersicht in Tabelle Nr.1).

JahrInvestitionsaktionen
1991, 1992 Übergang auf 100 % Stahlerzeugung an Sauerstoffkonvertern
1995 Bau der Stranggussanlage und des Pfannenofens im Stahlwerk
1996 Stillsetzung der Blockstraße
1998, 1999 GRMO des Warmabschnitts des 3,5-Quart-Walzstraße
1995-2003 Modernisierung der Steuer- und Informationssysteme
1999 Stillsetzung der Walzstraße 450
2003 Einrichtung des Betriebsbereichs für Brennscheidformteile

 

Die radikalste Änderung im technologischen Bereich der Gesellschaft wird dann vielleicht die Beendigung der Fertigung an der 4,5 Duo-Walzstraße darstellen. Die Transformation der Produktion erfordern neue legislative Anforderungen. Laut Protokoll Nr. 2 der Beitrittsvereinbarung der CR zur EU (Anlage Nr. II, III und IV) und dem Umstrukturierungsprogramm der tschechischen Stahlindustrie muss es bis Ende des Jahres 2006 zur Stillsetzung der 4,5-Duo-Walzstraße, d. sog. Ingotwegs, kommen. Es geht hierbei um einen grundsätzlichen Einfriff in die Logistik und Technologie des Produktionsprozesses mit Folgen auf die Ökonomie, logistische Bindung und das Produktionssortiment. Gegenwärtig wird eine Rahmenstudie erstellt, die die konkreten Folgen in der Finanz-, Personal- und Produktstruktur der Gesellschaft beschreibt. Die Liquidierungskosten werden gegenwärtig auf ca. 95 Mill. CZK geschätzt. Die Außerbetriebsetzung der 4,5-Duo-Walzstraße ist nicht im Interesse von VÍTKOVICE STEEL, a.s. und wurde aufgrund der Beitrittsvereinbarung der Tschechischen Republik zur EU hervorgerufen.

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