Wir kämpfen für den Erhalt der Stahlproduktion in Europa

8.10.2020

Wir kämpfen für den Erhalt der Stahlproduktion in Europa

Stahlwerker in ganz Europa rebellieren gegen ungleiche Bedingungen auf dem Markt. In Ostrava demonstrierten Hunderte von Menschen für die Rettung der Stahlproduktion. Die Gewerkschaftsmitglieder waren dieses Mal nicht allein. Dieselben Ziele werden auch durch die Firmenchefs durchgesetzt und es kamen auch einige Politiker, inklusive des Oberamtmanns.  Die Vitkovice Steel hat die Veranstaltung mitorganisiert.

Im Unteren Bereich von Vitkovice haben die Stahlwerker am 1. Oktober eine Demonstration für die Rettung der Stahlproduktion in Tschechien und Europa veranstaltet. Das Ziel war es, Befürchtungen wegen der Liquidation eines wichtigen Industriezweiges zu äußern. „Wir müssen kämpfen. Die Stahlindustrie kann wegen der strengen Gesetzgebung in der EU den Importen aus China, Türkei, Ukraine und weiteren Ländern nicht konkurrieren, die auf den europäischen Markt den Stahl für niedrigere Preise liefern können, weil sie durch keine ähnlichen Beschränkungen gefesselt sind.  Darüber hinaus endet nächstes Jahr im Juni die Gültigkeit der Safeguards – Schutzmaßnahmen, die den Import von Stahl in die EU beschränken. Wenn die Europäische Kommission deren Gültigkeit nicht verlängert, wird es für eine ganze Reihe von Firmen tödlich sein,“ sagte Roman Durco, Vorsitzender der Gewerkschaften der Gesellschaft Vitkovice Steel, einer der wichtigsten Veranstalter der Demonstration.

Demonstrationen und verschiedene Treffen für die Rettung der Stahlindustrie unter dem gemeinsamen Motto „Europa braucht Stahl, Stahl braucht Europa“ haben im gleichen Termin in einer Reihe von europäischen Ländern stattgefunden. Eine große Demonstration sollte ursprünglich in Brüssel stattfinden. Wegen der Befürchtung der Verbreitung des Coronavirus beschlossen die Gewerkschaften, die Veranstaltungen auf nationale Ebenen zu verschieben.

„Wenn wir die Frage der Stahlindustrie nicht anfangen, sofort zu lösen, unterzeichnen wir damit ein Todesurteil für hundert Tausende von europäischen Mitarbeitern, die in diesem Zweig direkt arbeiten oder an diesen Zweig angebunden sind. Trotzdem dass wir uns zu diesem Zeitpunkt mit dem Thema der Pandemie beschäftigen, sollten wir nicht die Lösung der Stahlindustrie-Krise nicht verschieben, denn das würde ein weiteres riesengroßes Problem neben den anderen ernsten Problemen bedeuten, die wir schon haben,“ warnte der Vorsitzende der OS KOVO Jaroslav Soucek.

An der Protest-Veranstaltung haben nicht nur Mitarbeiter, sondern auch die Vertreter der größten Stahlfirmen teilgenommen. Der Generaldirektor der Gesellschaft VITKOVICE STEEL Dimitrij Scuka betonte die Wichtigkeit der Schutzmaßnahmen (Safeguards), mit denen Europa konsequent seinen Markt und dadurch auch die europäischen Produzenten schützen sollte. Sonst verliert es seine Selbstgenügsamkeit und wird von unfairen Importen abhängig sein. 

Tschechische Unternehmen können darüber hinaus ohne Hilfe des Staates und der EU nicht so schnell die Technologien verändern, um die verschärften EU-Regeln zu erfüllen.  Investitionen in Innovationen und die Reduktion der CO₂-Emissionen werden weitere Milliarden Kronen kosten. Laut den Stahlwerkern macht die EU sowie die tschechische Republik zu wenig für diesen Industriezweig. Zum Beispiel bei öffentlichen Ausschreibungen sollte der tschechische oder europäische Stahl bevorzugt werden. Die Stahlwerker verlangen auch, dass das Dämpfungstempo für die Kokskohle verlangsamt wird.

Ing. Jana Dronská, MBA, Pressesprecherin

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