Stahlunternehmen halten sich an die strengen Anti-Pandemie-Maßnahmen

1.3.2021

Stahlunternehmen halten sich an die strengen Anti-Pandemie-Maßnahmen

Stahlunternehmen haben die Pandemie des chinesischen Coronavirus von Anfang an ernst genommen und verhalten sich so verantwortungsbewusst wie möglich, weil sie es sich nicht leisten können, Mitarbeiter im durchgehenden Produktionsbetrieb zu verlieren, dessen Schließung Milliarden Kronen kosten könnte. Die getroffenen Maßnahmen gehen oft über den Rahmen der gesetzlichen Verpflichtungen hinaus. Unternehmen sorgen für wirksame Schutzausrüstung, minimieren die Personenkontakte und erkennen durch häufige Tests rechtzeitig Infektionen, die in den meisten Fällen von zu Hause stammen. Allein in den drei größten Mitgliedsunternehmen haben diese Maßnahmen bisher zig Millionen Kronen gekostet, ohne jegliche staatliche Unterstützung. Der Anteil aktiver Fälle in unseren Unternehmen liegt um ca. 50 % unter den verfügbaren und deutlich unterschätzten Zahlen für die Allgemeinbevölkerung. Dies zerstreut eindeutig den Mythos, dass Industrieunternehmen der Nährboden für die Infektion sind.

 

Die Stahlunion kann einer allgemeinen Schließung sämtlicher Betriebe so, wie von einigen nicht informierten Personen inkl. der Minister Hamáček und Maláčová vorgeschlagen, nicht zustimmen. „Unternehmen können nicht in einen Topf geworfen werden. Einige verhalten sich verantwortungsbewusst, andere nicht. Unternehmen der Stahlindustrie – in denen Menschen häufig unter schwierigen Bedingungen arbeiten, und daher über besondere Qualifikationen verfügen – können es sich nicht leisten, ihre Mitarbeiter zu verlieren,“ sagte Daniel Urban, Vorstandsvorsitzender der Stahlunion. Seit Beginn der Pandemie haben unsere Unternehmen in ihren Betrieben überdurchschnittliche und strenge Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus ergriffen, weil wir es gewohnt sind, verantwortungsbewusst mit Mitarbeitern und der Gesellschaft umzugehen.

 

Einstellung des Hüttenbetriebs einschließlich des Ausblasens der Hochöfen ist für die Hüttenwerke undenkbar. In Třinecké železárny würde es beispielsweise zusätzliche Kosten in der Höhe von Hunderten Millionen bis zu mehreren Milliarden Kronen bedeuten. Durchgehende Hüttenbetriebe können nicht einfach abgestellt und in einer Woche wieder schnell hochgefahren werden. „Wir schätzen die Unterstützung von Minister Havlíček, der sich dieser Tatsache im Gegensatz zu einigen seiner Regierungskollegen bewusst ist“, fügte Urban hinzu.

 

Die Mitgliedsunternehmen der Stahlunion halten sich so weit wie möglich an alle vorbeugenden hygienischen und organisatorischen Maßnahmen, die regelmäßig durch Inspektionen des Hygienedienstes bestätigt werden. „Wir haben den Beginn und das Ende der einzelnen Schichten so angepasst, dass sich die Arbeitsteams nicht begegnen, nutzen Home Office, führen eine regelmäßige und gründliche Desinfektion der gemeinsamen Bereiche durch, stellen genügend Schutzmittel zur Verfügung, setzen unsere eigene detaillierte Rückverfolgung um, haben unsere eigenen vorbeugenden Quarantäneprogramme inkl. Sondervergütung eingeführt und nehmen häufige Antigen-Tests vor“, sagte Ivo Žižka, Personaldirektor und Vorstandsmitglied der Třinecké železárny durch.

 

Wie aus den in den Medien veröffentlichten Daten des tschechischen Gesundheitsministeriums vom 31. Januar 2021 hervorgeht, sind in den Industrieunternehmen im Vergleich mit der Anzahl der Beschäftigten die Infektionszahlen niedriger als in anderen Branchen. Dasselbe sagen auch die internen Statistiken unserer Mitgliedsunternehmen: Liberty Ostrava meldet 0,74 % aktive Fälle, Vítkovice Steel 0,88 % und ArcelorMittal Tubular Products Karviná 0,77 %. Der deutlich unterschätzte Wert bei der Allgemeinbevölkerung liegt derzeit bei 1,39 %. Die gesamte Industriebranche befindet sich somit unter Beschuss einer unbegründeten Kritik.

 

Die Stahlunternehmen übernehmen in vielerlei Hinsicht die Rolle des Staates, ohne durch die tschechische Regierung entschädigt zu werden. Ständige Tests und strikte Einhaltung von Hygienemaßnahmen sind der Schlüssel, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen. „Während der Pandemie haben wir für die oben genannten Maßnahmen Millionen von Kronen ausgegeben, und zwar in einer Situation, als eine große Unsicherheit über die Entwicklung der Wirtschaft und die Nachfrage, die bereits während der ersten Welle zurückgegangen sind, herrscht“, sagte Kateřina Nogolová, Vorstandsmitglied der Vítkovice Steel. „Nur die letzte Rechnung für PCR-Tests belieft sich auf mehr als 200 Tausend Kronen, daher warten wir ungeduldig auf detaillierte Informationen über den Beitrag des Staates zu den mit den in den Unternehmen durchgeführten Tests zusammenhängenden Kosten,“ sagte Nogolová. Třinecké železárny schätzt die Kosten für diese außerordentlichen Maßnahmen auf 4 Mio. CZK pro Monat.

 

„Wir tun unser Möglichstes, um die Gesundheit der Mitarbeiter in unseren Betrieben zu schützen, denn Mitarbeiter sind das Wertvollste, was wir haben“, sagte Žižka in Třinec. Ein totaler Lockdown könnte kontraproduktiv sein, da dabei nicht unbedingt die sozialen Kontakte eingeschränkt werden, eher im Gegenteil: ein kollektiver landesweiter Urlaub in Unternehmen kann zu Treffen und Kontakten von Menschen außerhalb ihrer Arbeitsplätze, also außerhalb einer etablierten und funktionieren Kontrolle, führen. Eine Unterbrechung der Produktion in Branchen wie die Stahlindustrie, welche sich kaum von dem Nachfragerückgang im Jahr 2020 erholen und kontinuierlich die dringend benötigten Abgaben und Steuern für den Staatshaushalt generieren, würde nur weitere und weitere enorme Kosten und Gefahr von Technologieschäden bedeuten.

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